Corona hat viele Zukunftstrends frühzeitiger bestätigt. Jede Organisation, wo bereits gutes Leadership an der Tagesordnung war, wurde mit gutem Zusammenhalt in der Organisation belohnt. Abteilungen und Teams haben gelernt, Silo-übergreifend zu agieren. Hier ein kurzer Überblick über Trends, auf welche vor allem Arbeitgeber und gute Führungskaufspringen sollten:

  • Kennenlernen geht auch ohne persönlichen Kontakt
    virtuelle Bewerbungsgespräche, digitales Onboarding, regelmäßige Team Calls über Zoom & Co: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sparen sich beide viel Zeit und das Verfahren lässt sich effizienter durchführen als analoges Recruiting
  • Einfachere Erstgespräche
    der 1. Kontakt kann immer online erfolgen – dadurch könnte man mehr Bewerbern seine Aufmerksamkeit widmen, weil durch virtuelle Tools mehr Effizienz und mehr erste Kontakte möglich sind
  • Jeder wird zum Video Star
    vor der Kamera in gewohnter Umgebung kann sich jeder perfekt in Szene setzen – das gelingt vor allem der vor der Kamera sehr sicheren und von sich selbst sehr überzeugten Gen Z sehr gut ;)
  • Mehr Umwelt + soziale Kompetenz
    die Digitalisierung hat auch ökologisches Bewusstsein und umweltfreundliches Handeln in den Vordergrund gerückt – aber auch die soziale Komponenten rücken von allen Seiten in den Vordergrund – reales Engagement und authentische Beschäftigung (Corporate Social Responsibility) gehören mittlerweile zum guten Ton
  • Abteilungen wachsen zusammen
    Silo-Denken ist hinderlich, weil jedes Silo nur an sich denkt – heute im 21. Jahrhundert stehen Mitarbeiter auf einer Ebene mit Kunden, Bewerber und Kandidaten – alle verdienen große Aufmerksamkeit, weil das Unternehmen die besten Köpfe haben will, weshalb auch die HR- und Marketingabteilung zusammenwachsen müssen
  • Zusammenarbeit zentralisieren
    isolierte Teams und Projekte sollte es nicht mehr geben – jeder weiß, wie die Arbeit des Einzelnen ins Gesamtbild einzuordnen ist
  • Mehr Zusammenhalt durch echtes Leadership
    Unternehmen, die sich auf neue und ungewohnte Situationen einstellen können, machen das Beste aus jeder Situation – das funktioniert allerdings nur, wenn auch die Führungskräfte echtes Leadership übernehmen und mit gutem Beispiel vorangehen – Zusammenarbeit beginnt an der Spitze
  • Commitment Level bleibt hoch
    Commitments von Teams und Organisation sind wichtig in Krisen und in normalen Zeiten – die Sorge füreinander und umeinander ist der Klebstoff, der Teams und ganze Organisationen zusammenhält
  • Bewusstes Gesundheitsdenken
    die Gesundheit aller Mitarbeiter ist das wichtigste – auch auf die mentale, also die Psyche der Mitarbeiter, muss Rücksicht genommen und entsprechende Angebote gesetzt werden – nicht das  aus einem vorübergehndem Tief eine lang andauernde Herausforderung wird – wer jetzt in die psychische Gesundheit seiner Belegschaft investiert, verhindert Ausfälle wegen psychischer Erkrankungen
  • Hybride Arbeitsmodelle bleiben
    Home Office und hybride Arbeitsmodelle haben sich bewährt und sind gekommen um zu bleiben – kluge Arbeitgeber haben schon längst die Vorteile dieser Lösung erkannt – wer seinen Mitarbeitern die Wahlfreiheit lässt, profitiert von gesunkenen Krankenständen, motivierteren Mitarbeitern und kürzeren Wegen – außerdem reduziert sich die klassische Bürofläche – der Ort des Austauschs und der gemeinsamen Ideenfindung und der Stärkung des sozialen Zusammenhalts zwischen den Mitarbeitern bleibt aber
  • Krise hat enger zusammengeschweißt
    das gemeinsam an einem Strang ziehen gibt Energie und Zuversicht – darüber hinaus entsteht ein übergeordneter “Sinnraum” (Purpose), der alle eint und für die Bewältigung schwieriger Situationen notwendig ist – und sei es, dass dieser die Bewältiung der Krise ist
  • Prioritäten und Werte verschieben sich
    hippe Großraumbüros und erzwungene Gemeinschaftsevents waren einmal – Stabilität und Geborgenheit nehmen im Wertegefüge jetzt an Bedeutung zu – Arbeitslosenzahlen und wirtschaftliche Verunsicherung verschieben Prioritäten und Wertesysteme – wenn es um das individuelle und betriebliche Überleben geht, ist mehr Sicherheit gefragt
  • Arbeit = Beziehung
    ein Job ist ein komplexes Beziehungsgeflecht – so wird zB durch Kurzarbeit auf Ausnahmesituationen rasch und flexibel reagiert und Sicherheit und Fortführung geschaffen
  • neue Unternehmenskultur
    neuen Werte wirken sich auch ganz massiv auf die Unternehmenskultur aus – diese ist nunmehr nicht allein auf das Büro begrenzt, sondern zeigt sich auch ganz konkret im Umgang von Arbeitgebern mit Themen wie Home Office, Gesundheitsschutz und Personalmanagement
  • Virtuelles Büro
    Arbeitgeber müssen in wirtschaftlich volatilen Zeiten sicherstellen, dass auch bei unterschiedlichen Arbeits-Orten und hybriden Arbeitsmodellen die Unternehmenskultur gewahrt und aktiv gelebt wird – das Büro muss eine Mischung sein aus genügend Raum für den persönlichen Austausch als auch Rückzugsort für konzentriertes Arbeiten
  • Arbeitgebermarke wird wichtiger
    Arbeit findet nicht mehr nur im Büro statt, sondern Zuhause am Esstisch, im Schlafzimmer oder am Gartentisch der Mitarbeiter – das erfordert ein Umdenken – und eine Arbeitgebermarke, die diesen Entwicklungen entsprechend Rechnung zollt
  • Zusammenarbeit bedeutet lernen
    jeder musste seine Lebens- und Arbeitsweisen umstellen – manche wurden zum Videokonferenz-Profi, andere haben ihr Fitnesstraining daheim perfektioniert – Heimarbeit ist eben unterschiedlich und alle mussten lernen, aus der Distanz zusammenzuarbeiten
  • Ortsunabhängiges Arbeiten durch Tools ermöglichen
    bessere Zusammenarbeit bedeutet bessere Arbeitsergebnisse – welche Tools ermöglichen übergreifende Zusammenarbeit – und welche Tools und Verständigungen sind wirklich wichtig – kein Tool oder Device sollte jemanden diktieren, deshalb muss man sich bewusst distanzieren
  • Mehr Transparenz
    noch nie gab es so viel Klarheit über die Arbeitsvorgänge in der gesamten Organisation – zentralisierte Kommunikation sorgt für eine schnellere Durchführung von Projekten – und ermöglich die Erfassung aller Kontaktpunkte und Informationen an einem einzigen Ort – Teamkollegen bekommen Einblick in die gesamte Arbeit und müssen einander nicht mehr nachlaufen müssen, um Updates zu bekommen – auch Teamdiskussionen und Berichterstattung sollte alles an einem Ort stattfinden
  • Prozesse optimieren + automatisieren
    Arbeitsanfragen mit Formularen optimieren und automatisieren – Formulare ermöglichen wesentliche Abläufe wie Anfragen an das Kreativteam oder Fehlerbehebungen zu vereinfachen und alles zentral zu erfassen
  • Kommunikationsnormen etablieren
    klare Richtlinien kommunizieren, zB welche Informationen sollen via E-Mails kommuniziert werden, welche Nachrichten sollen über das Nachrichtensystem übermittelt werden, für welche Informationen verwendet man das Projektmanagement-Tool, gibt es Tage oder Zeitpunkte der sich besonders gut für Meetings eignet – wann/wo benötige ich ein Filesharing-Tool, welches verwende ich für die Videokommunikation, welches als Arbeitsmanagement-Tool?
  • Mitgestaltung und offene fördern
    Bsp: Teambuilding einplanen, Brainstormings organisieren, zu Diskussionen anregen, Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen ermöglichen, Wissensaustausch initiieren – Gedanken nicht für sich zu behalten und Gefühle ausdrücken – authentisch sein und gesunde Diskussionen und offene Gespräche als Chance bzw. zentraler Aspekt einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Team sehen
  • Wöchentliche Zielsetzungen
    gemeinsam Ziele festlegen – zuvor aber top-down große Ziele vordefinieren – Teams legen individuelle Ergebnisse bzw. KPIs fest um die großen Ziele zu erreichen